Mittwoch, 6. Februar 2013

Heimatfront von Marita Scholz

Angaben zum Buch
Seitenzahl:                260 Seiten
Verlag:                      Herder Verlag
Art:                           Hardcover mit Schutzumschlag
Altersempfehlung:     o. A.
Preis:                        19,99 Euro












Zum Inhalt (Quelle):

Ein Zombie, leichenblass, das Gesicht faltig, um mindestens zehn Jahre gealtert. Das war doch nicht René. Das war ein ganz anderer Mann." Marita Scholz erzählt in ihrem Buch Heimatfront ungeschminkt vom schwierigen Leben mit einem traumatisierten Kriegssoldaten. Nach zahlreichen Auslandseinsätzen im Kosovo, Afrika, Libanon und Afghanistan leidet ihr Mann René an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Er kann sich nicht mehr in das alltägliche Familienleben integrieren, leidet unter Empathieverlust, Schlaflosigkeit, Depressionen, Aggressivität, Eifersucht und Kontrollwahn. Marita Scholz und die beiden kleinen Kinder leiden mit. Sie sieht sich mit diesem Problem überfordert und alleine gelassen - auch von der Bundeswehr. Bei den Therapien von René wird sie nicht involviert. Er kann und darf weder von seinen Einsätzen in den Kriegsgebieten noch von den Traumatherapien erzählen. Scholz kritisiert dieses verordnete Schweigen und den Ausschluss der Partnerin und Familie von den Therapien. Schließlich geht sie als Reservistin nach Afghanistan, um selbst die Situation vor Ort kennen zu lernen. Als ihr Mann währenddessen in Deutschland mit Amoklauf droht, kommt sie zurück. Die psychischen und physischen Belastungen bringen Marita Scholz oft zur völligen Erschöpfung. Sie fordert Unterstützung: „Ich kann doch kein Problem privatisieren, das nicht im Privaten angefangen hat!"

Zu meiner Meinung:

Dieses Buch habe ich von meiner Mutter zum Geburtstag bekommen und es nun endlich begonnen und sehr zügig beendet. Ich hatte in der Tat bisher ein wenig Angst vor diesem Buch. Ich bin mit diesem Thema zwar noch nicht direkt involviert, es kann jedoch in meinem engeren Umkreis in den nächsten Jahren immer mal wieder sein das ich damit konfrontiert werde und geliebte Menschen in den Krieg müssen.
Daher werde ich die Rezension relativ kurz halten. 
Diese Geschichte ist wahnsinnig aufwühlend und geht sehr ans Herz. Die Liebe zwischen Marita und René geht entwickelt sich recht schnell. Sie, eine Ruderin mit Olympiateilnahme, er ein Oberbootsmann. Beide verbindet das Element Wasser, das scheint im ersten Moment auch erstmal das einzige zu sein. 
René ist eine sehr schwierige Person mit einem ganz furchtbaren Charakter. So denkt man zuerst einmal, bis man mehr und mehr über seine Vergangenheit bei der Bundeswehr erfährt und was er schon alles miterlebt hat. 
Und so geht es vielen tausend deutschen Soldaten jährlich, immer und immer wieder. 
Marita versucht in aufzufangen, ihm das Gefühl von Sicherheit zu geben und verlangt sich viel ab. Vielleicht zu viel? So scheint es für den Leser zumindest. 
Mehr kann ich zu diesem Buch leider nicht sagen. Es ist die Wahrheit. Gerade die Posttraumatischen Belastungstörungen sind und bleiben das größte Problem und man wird in diesem Buch sehr sensibilisiert für dieses Thema. 
Ich unterschreibe aber nicht komplett Marita Scholz Aussagen, zum Thema Hilfe von seitens der Bundeswehr. Vieles finde ich auch etwas überspitzt dargestellt. 

Zur Autorin:

Marita Scholz, geb. 1977, Gartenbaumeisterin, hat als Ruderin große Erfolge gefeiert. 2001 und 2002 wurde sie Weltmeisterin. Als ehemalige Sportsoldatin kennt sie die Bundeswehr. 

Zum Fazit:

Ein aufwühlendes Buch, welches mich sehr beschäftigt hat. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, ob nun Angehöriger eines Bundeswehrsoldaten oder nicht. Auch die Menschen, die nichts mit der Bundeswehr zu tun haben, sollten dieses Buch unbedingt lesen um auch einmal Hintergrundinformationen zu enthalten. 


auf eine Sternenvergabe verzichte ich

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